Interview mit der Inhaberin von „Die Hochzeitswerkstatt“
Was bedeutet es Ihnen, die eigene Chefin zu sein?
Ich kann mich in meiner Arbeit frei entfalten, was bedeutet, dass ich genau das umsetze was mir Spaß macht. Schaue ich dann auf das Ergebnis, sind es die glücklichen Gesichter, die Emotionen und die direkte Wertschätzung meiner Kunden, die mich glücklich machen. Ein großer Pluspunkt ist zudem die freie Zeiteinteilung, das selbstständige Arbeiten und zu wissen, dass ich hart arbeiten muss, um „mein“ Geld zu verdienen.
Bei welcher Gelegenheit kam Ihnen die Idee für die Gründung?
Meine eigene Hochzeit zu planen, hat mir die Augen geöffnet. Es gab zahlreiche Möglichkeiten sich das Ja-Wort zu geben und anschließend zu feiern. Die Auswahl an Möglichkeiten war groß und wir leicht überfordert. Seit März 2013 bin ich nun glücklich verheiratet und seit Juli desselben Jahres habe ich mich als Hochzeitsplanerin selbstständig gemacht. Viele Paare wünschen sich einen unvergesslichen Hochzeitstag. Oft haben Sie einfach nicht die Zeit, sich mit den vielschichtigen Entscheidungen zum Thema zu beschäftigen und/ oder möchten jemand an ihrer Seite haben, der ihnen eine Sicherheit gibt und an alles denkt – vor allem am Tag der Hochzeit selbst. Seit 2016 arbeite ich zudem als Freie Rednerin und führe Freie Trauungen durch, was eine schöne Alternative zur kirchlichen oder theologischen Trauung ist.
Was waren die größten Herausforderungen?
Tatsächlich waren die ersten Schritte in die Selbständigkeit geprägt durch viel Recherche zum Thema Gründung, finanzielle Unterstützung und kaufmännische Anforderungen. Die Informationen im Netz waren oft sehr allgemein oder veraltet und so war der bürokratische Akt wie so oft der, der viel Energie und Zeit geraubt hat.
Die größte Herausforderung bestand allerdings darin, mir einen „Namen zu machen“. Ich habe während der Selbstständigkeit 2 Kinder geboren und hier gab es, im Vergleich zur Angestelltenstatus, kaum finanzielle Unterstützung. Das Elterngeld berechnet sich aus den Einnahmen der letzten Jahre, doch wie soll man eine hohe Summe vorweisen, wenn man sich gerade einmal gegründet hat?! Von daher war es für mich unmöglich in Elternzeit zu gehen.
Was würden Sie heute anders machen?
Ich habe heute ein großes Netzwerk in und um Magdeburg zum Thema „Heiraten“ und ich empfehle jeder Gründerin sich zu vernetzen. Der Austausch mit Gleichgesinnten ist anregend und bringt direkt viele Informationen.
Wer hat Sie bei der Gründung am meisten unterstützt?
Meine Familie und insbesondere mein Mann unterstützen mich – ob es die liebevolle Kinderbetreuung an arbeitsreichen und langen Tagen ist oder tröstende Worte. Auch meine engsten Freunde geben mir stets Halt und motivieren mich jedes Mal aufs Neue. Unternehmerisch hat mir der Existenzgründerkurs geholfen, mich in allen kaufmännischen Belangen fit zu machen.
Haben Sie Tipps für Gründerinnen?
Mein Tipp ist: Lasst euch ein dickes Fell wachsen und gebt nicht auf. Niederlagen gehören dazu und wenn es geht, dann am besten mit einem positiven Gedanken heraus gehen und auf neue Projekte konzentrieren. Baut euch ein großes Netzwerk auf, denn das wird euch sehr weit bringen.
Was würden Sie beruflich machen, wenn Sie kein Unternehmen hätten?
Wenn ich nicht als Hochzeitsplanerin tätig wäre, würde ich gerne für andere, vielleicht einem kleinere Vereine, die Öffentlichkeitsarbeit übernehmen. Mir bereitet die Arbeit mit Menschen viel Freude und das Organisieren von Veranstaltungen bringt meine Talente, zu planen und zu kommunizieren da am besten zusammen.
Wie verbringen Sie am liebsten ein Wochenende?
Wenn ich nicht arbeite, dann unternehme ich mit meinem Mann und den Kindern kleine Abenteuerausflüge in die Umgebung…ein bis zwei Tage in die Natur oder andere Städte und wir genießen dort die gemeinsame Zeit.
Steckbrief:
Die Hochzeitswerkstatt
Hochzeitsplanerin Julia Hohn
Schönebecker Str. 33
39104 Magdeburg